Klv 96 - Wartungsfahrzeug für Propansignallaternen
Das funktionale Konzept des Klv 95 überzeugte voll und ganz. Fahrtechnisch konnte das Fahrzeug allerdings nicht überzeugen. In eine Fahrtrichtung mußte der Beleuchtungsrotte immer ein Mitarbeiter zum Besetzen des Befehlssteuerstandes entzogen werden. Das wirkte sich negativ auf den Arbeitsfluß aus. Als Lösung bot sich die Ausrüstung mit zwei Motorwagen des Typs Klv 53 an. Damit wurde das Fahrzeug in beide Fahrtrichtungen vom Nebenfahrzeugführer geführt. Der hintere Motorwagen erbrachte in Regelfall keine Traktionsleistung und wurde über die indirekte Bremse vom führenden Fahrzeug aus gebremst.

Nur in Ausnahmesituationen wurden beide Motorwagen zeitgleich eingesetzt. In diesem Fall mussten zwei Nebenfahrzeugführer zur Verfügung stehen.

Der Einsatz von zwei Motorwagen diente also nur der Arbeitsablaufverbesserung und nicht der Traktionssteigerung.

Die Fahrzeuge erfüllten die in sie gesetzten Erwartungen voll und ganz. Sie verdrängten die Klv 52 aus ihren angestammten Diensten. Diese wurden ausgemustert oder als Fahrzeuge für die Oberbau-Schweißtrupps weiterverwendet.

Nach einzelnen, teilweise unfallbedingten Ausmusterungen Ende der 1980er, Anfang der 1990er Jahre erfolgte im Jahr 1994 eine Zäsur im Bestand der Klv 96. Zum Stichtag 31.05.1994 wurden sieben Fahrzeuge gleichzeitig ausgemustert, da sie nicht den Anforderungen des Strahlungsschutzes (!) entsprachen. Die stark rückläufige Zahl der Propangaslaternen ließ eine derart drastische Reduzierung des Bestandes zu.

Von den verbliebenen halbes Dutzend Fahrzeugen schied der 96.0023 als letztes Fahrzeug im Jahr 2001 aus dem Bestand aus. Die Propangasbeleuchtung war mittlerweile nur noch in Form kleiner, regional eng begrenzter "Inseln" vorhanden. Teilweise waren nur einzelne Bahnhöfe zu versorgen. Unter diesen Umständen ließen sich rationelle Umläufe für die Klv 96 nicht mehr aufstellen. Die verbliebenen propangasbeleuchteten Signalstandorte wurden ab diesem Zeitpunkt wieder inidviduell mit neuem "Brennstoff" versorgt.

Bis in die heutige Zeit (2011) hat sich im Netz der Deutsche Bahn AG regional beschränkt Propangassignalbeleuchtung gehalten. Die Wartung und der Wechsel der Gasflaschen erfolgt wieder in Handarbeit ohne besondere schienengebundene Fahrzeuge.

Die meisten Fahrzeuge wurden - teilweise nach mehrjähriger Abstellzeit - verschrottet. Ein Fahrzeug ist sehr stark umgebaut als Messe-Repräsentationsfahrzeug für die Firma DIE-LEI in Kassel unterwegs. Mindestens ein Fahrzeug wurde komplett nach Italien verkauft. Die Überführung erfolgte zerlegt auf zwei Ks-Wagen. Von einem Fahrzeug wurden die beiden Triebköpfe nach Italien verkauft; das Mittelteil wurde in Deutschland zerlegt. Zwei Gespanne gingen an den bekannten Händler Layritz in Penzberg; ob sie dort zerlegt oder in Teilen oder kompeltt nach Italien verkauft wurden, ist nicht bekannt. Bei zwei weiteren Klv 96 dienten die Motorwagen als Ersatzteilspender; ein Mittelteil wurde zerlegt, ein weiteres ist noch ohne Motorwagen abgestellt vorhanden.

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